Nach der Begrüßung durch Chefärztin Dr. med. Silke Gerland begann die Schulung mit der Vorstellung des Konzepts der Klinik am Steigerwald zur akut-stationären Behandlung betroffener Patientinnen und Patienten. Paul Schmincke, ehemaliger Oberarzt, legte den Schwerpunkt der Darstellung auf die Vorgehensweise der Chinesischen Medizin im Umgang mit Autoimmunreaktionen auf nicht gut durchlaufene Infekte, die zu schwerwiegenden Störungen und schwerster Erschöpfung der Patienten führen. Ein ausgewogener Umgang mit Anspannung und Entspannung bzw. Regeneration ist für diese Patienten nicht mehr möglich. Mithilfe des individuellen Einsatzes von chinesischer Arzneitherapie, kombiniert mit intensiver Körpertherapie, Wahrnehmungsübungen und naturheilkundlicher Behandlungspflege, kann das Immunsystem wieder in die richtigen Gleise gebracht und die Basis für einen längeren Genesungsprozess hergestellt werden.
Im Anschluss stellten die Gründer der Online-Plattform, der Physiotherapeut Frederik Gerber und die Gesundheitspädagogin Leonie Förster (selbst ehemalige Long-Covid-Patientin), den Klinikmitarbeiterinnen und -mitarbeitern die Grundzüge ihres Konzepts vor. Dieses basiert auf langsam angebahnten Bewegungsangeboten innerhalb der individuellen Toleranzgrenzen der Betroffenen, dem Erlernen aktiver Erholung nach Anforderungen und Reizen sowie einem neuen Umgang mit den schwerwiegenden Symptomen. So wird die Selbstwirksamkeit der Betroffenen Stück für Stück erweitert. Es findet eine stressfreie Leistungssteigerung statt, die oft erstmals im minimalen Bereich erfolgt und langfristig zur vollständigen Genesung führen kann.
Nach intensiver Diskussion und Austausch über die Erfahrungen in der Therapie dieser schwerstbetroffenen Personen war allen Beteiligten klar, dass sich das stationäre Behandlungskonzept der Klinik am Steigerwald und das „Reactive“-Programm wunderbar ergänzen.