Chronische Schmerzen natürlich behandeln

Jeder dritte Deutsche lebt mit chronischen Schmerzen. Häufig verbergen sich nicht nur spezielle Krankheiten wie Fibromyalgie, sondern auch sehr verbreitete Leiden wie Rückenschmerzen und Kopfschmerzen hinter den chronischen Beschwerden. Auf der Suche nach Hilfe schleppen Betroffene sich von einem Arzt zum anderen. Oft gipfelt die medizinische Odyssee in der Dauereinnahme von Schmerzmedikamenten, die häufig nur bedingt helfen und unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen. Statt Symptome zu unterdrücken, berücksichtigt die Chinesische Medizin den ganzen Patienten und behandelt erfolgreich chronische Schmerzerkrankungen. Anders als herkömmliche Schmerzmittel, zielt das chinesische Therapiekonzept darauf ab, die Störung hinter dem Schmerz zu beheben, um eine dauerhafte Besserung der Beschwerden zu erreichen und nicht darauf, den Schmerz zu betäuben.

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„Der Schmerz muss weg“

Patienten haben meist nur eine Sicht auf die Qualen: Der Schmerz muss weg. Für die chinesische Medizin jedoch gehören Schmerzen zu den wichtigen Signalen, wenn es um die Bekämpfung von Ursachen der chronischen Krankheit geht. Der Schmerz wird in dieser Krankheitslehre zunächst einmal als Signal ernst genommen, das diagnostisch wichtige Informationen über die Störungen im Inneren des Körpers liefert. Wie ist der Schmerz? Bohrend, stechend, schneidend, dumpf oder ziehend? Nach chinesischer Auffassung behält der Schmerz auch unter der Chronifizierung die Informationen seiner Verursachung. Der Therapeut geht der individuellen Schmerzgeschichte auf den Grund und kann diese zusammen mit dem Patienten auflösen.

Ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil im Patientengespräch: TCM-Experten hinterfragen die Langzeiteinnahme von Schmerzmedikamenten und wägen für jedes Mittel gemeinsam mit dem Patienten ab: Beibehalten, sofort absetzen, reduzieren oder ausschleichen. Schulmedizinische Dauermedikation mit Schmerzmedikamenten behindern meist die chinesische Therapie und machen sie langwieriger.

Im Verlauf der Therapie nach chinesischen Gesichtspunkten sind Veränderungen des Schmerzes zudem wichtiger Gradmesser für die Therapie.

Schmerz steht für Blockaden

Im ganzheitlichen Ansatz der Chinesischen Medizin steht Schmerz zunächst einmal für eine Qi-Blockade. Einfach erklärt: Störfaktoren unterbrechen den natürlichen Energiefluss. Beim Versuch des Körpers, diese Blockaden aufzulösen, entstehen Schmerzen. Welche Ursachen für solche energetischen Engstellen verantwortlich sind, darauf geben Schmerzqualität und Ort des Schmerzes wichtige diagnostische Hinweise. Darüber hinaus bedient sich die Chinesische Medizin einer umfassenden Anamnese mit Puls- und Zungendiagnostik. Alle Methoden geben dem Therapeuten ein Bild, auf dessen er die Therapie aufbaut.

Ursachen sind oft Entzündungsprozesse

Schmerzen gehen meist mit Entzündungsvorgängen einher, da sind sich Schulmedizin und Naturheilkunde einig. Gut wirksame konventionelle Schmerzmittel haben daher meist eine antientzündliche Wirk-Komponente. Dazu gehören Nicht Steroidalen Antirheumatika, NSAR wie Ibuprofen, Aspirin, Paracetamol. Auch antientzündliche Medikamente wie Cortison, das gebräuchlichste unter immunmodulierenden Medikamenten, haben in vielen Fällen auch einen schmerzstillenden Charakter. Ziel der Therapie nach den Leitsätzen der Chinesischen Medizin ist jedoch Schmerzfreiheit ohne pharmazeutische Medikamente. Das Immunsystem, das durch Schmerzmedikamente in seiner regulären Funktion eingeschränkt wird, soll sich wieder frei einregulieren. Dadurch tun die Entzündungen wieder ihre reguläre Arbeit, Blockaden werden aufgelöst und Schmerzen verschwinden dauerhaft.

Wie die Chinesische Medizin Schmerzen ursächlich behandelt

Im akuten Fall ausgesprochen schmerzwirksam ist Akupunktur. Sie kann aber mehr als nur den Schmerz „ausschalten“, denn sie bringt das Qi wieder zum Fließen und macht Blockaden durchlässig. Auch Qigong regt den Qi-Fluss an. Regelmäßig ausgeübt stärkt es die Fähigkeit, akut auftretende Schmerzen durch körperliche Übungen sowie Konzentrations- und Wahrnehmungsschulung aufzulösen. Manchmal führt Akupunktur zu einem umwerfend raschen schmerzlösenden Effekt, denn das gezielte Nadeln von Akupunkturpunkten löst die Blockaden, was in der akuten Schmerzattacke oft ausreicht.

Bei chronischen Schmerzen – besonders, wenn Altlasten in Form von innerem Schleim vorliegen – bedarf es aber einer Methode, die mehr in die Tiefe geht als Akupunktur und Qigong. Im Mittelpunkt der Chinesischen Medizin steht daher die Arzneitherapie. Auf Basis einer umfassenden chinesischen Diagnostik erstellen TCM-Experten eine individuelle Rezeptur für den Patienten.

Pflanzliche Bestandteile wie Wurzeln, Rinden oder Knollen haben ein hohes Wirkungspotenzial. Aus den chinesischen Roharzneien entstehen durch Abkochung sogenannte Dekokte, welche Schmerzgeplagte über den Tag verteilt trinken. Der Therapeut kontrolliert regelmäßig Auswirkungen auf den Körper und passt die Substanzen gegebenenfalls an. Die Arzneien wecken und steuern Selbstheilungskräfte. Abhängig vom Krankheitsbild unterstützen sie die Ausleitung von Entzündungen oder Stoffwechselgiften, regulieren das Immunsystem oder stärken die natürlichen Klärungsfunktionen des Körpers – alles den schmerzhaften Blockaden zugrunde liegende Ursachen. Dadurch zielt das Therapiekonzept auf die Störung ab, die hinter dem Schmerz liegt, und wirkt sehr viel nachhaltiger. Das Verschwinden der Schmerzen – so erfreulich es für Patient und Arzt ist – reicht als Gradmesser allein nicht aus. Die Schmerzlinderung ist nur Teil des allgemeinen Genesungsprozesses.

Chronische Schmerzen – ein Patientenbericht

Seit Jahrzehnten litt Elke (58) unter Schmerzen und Steifheit in Rücken, Beinen, Händen und Fingern. „Aufrechtes Gehen, Hausarbeiten und kleinste Handgriffe waren für mich häufig eine Qual – manchmal konnte ich kaum ein Bein vor das andere setzen“, beschreibt sie. Ihrem liebsten Hobby, dem Stricken, konnte sie schon lange nicht mehr nachgehen. Steife Hände und Finger machten selbst simple Tätigkeiten wie das Annähen von Knöpfen unmöglich. Über 40 Jahre ertrug Elke verschiedene Behandlungsmethoden, betäubte ihr Leid mit Schmerzmitteln. Unzählige Versuche, ihr komplexes Krankheitsbild in Einzelteile aufzudröseln und diese mit einer Vielzahl an Tabletten zu behandeln, brachten kaum Erlösung. Unzufrieden mit den schulmedizinischen Möglichkeiten, suchte Elke nach alternativen Methoden und stieß auf die Klinik am Steigerwald und begann eine stationäre Therapie.

„Nach zwei Wochen Therapie haben wir alle Schmerzmittel, Antidepressiva und Magenschutzmedikamente abgesetzt“, erklärt Chefarzt Dr. Christian Schmincke. Ein ausführliches Patientengespräch am Beginn der Behandlung und die chinesische Puls- und Zungendiagnose halfen, Krankheitsursachen zu ergründen. Feinste Körpersignale werden so zum Schlüssel der Therapie. Zentrale Methode war dabei die chinesische Arzneitherapie. Die Gabe der Arzneien folgt keinem starren Plan: „Während der Therapie beobachten wir genau, wie der Körper auf die Arzneien individuell reagiert. Darauf aufbauend passen wir die Rezeptur während des gesamten Therapieverlaufes kontinuierlich an“, erläutert Dr. Schmincke. Unterstützend wirken Akupunktur, Tuina-Massagen, Qi Gong und Ernährungslehre.

Heute geht es Elke viel besser: „Ich fühle mich verstanden und habe die Chance, eigenverantwortlich am nachhaltigen Erfolg der Therapie mitzuwirken.“ Mittlerweile strickt sie sogar wieder Strümpfe und auch filigran Knöpfe annähen geht ihr leichter von der Hand.

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Buch von Dr. Schmincke

In dem Buch „Chinesische Medizin für die westliche Welt“ von Dr. Christian Schmincke bringt der Chefarzt der Klinik am Steigerwald Interessierten die Sichtweisen der Chinesischen Medizin näher. So wird dem Leser schnell klar, dass die wichtigste TCM-Methode, die Behandlung mit individuell zusammengesetzten Rezepturen aus chinesischen Arzneimitteln, hierzulande noch ein Schattendasein führt. weiterlesen


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