Die vier wichtigsten Qualitätskriterien der Chinesischen Medizin für den Westen
Eine eigene Krankheitstheorie
Die Chinesische Medizin beruht auf einer eigenen Krankheitstheorie. Sie sucht die "krankmachenden Faktoren" nicht in einzelnen Substanzen und Mikroorganismen, sondern in "klimatischen" (äußeren) und "emotionalen" (inneren) Gegebenheiten. Die Stärke dieser Lehre zeigt sich vor allem bei chronischen Krankheiten. Sie enthält Konzepte, die dabei helfen können, die Entwicklung von chronischen Krankheiten aus harmlos scheinenden Anfängen zu verstehen. Darauf baut die Therapie auf. So lassen sich Strategien entwerfen, um das Fortschreiten der Krankheit zu bremsen und in einen Heilungsprozess "umzukehren". Die Chinesische Medizin begnügt sich nicht mit der Linderung einzelner Symptoms. Ihr Ziel ist immer die Heilung.
Therapie mit Akupunktur und Arzneien
Entsprechend der andersartigen Diagnostik geht auch die Therapie andere Wege. Die beiden wichtigsten Verfahren sind die Akupunktur und die Arzneitherapie. Hierzulande ist die Akupunktur weit bekannt. Dabei werden definierte Punkte der Körperoberfläche gereizt. Dadurch werden "energetische" Spannungszustände gelöst. Schmerzen, Unruhe und vegetative Beschwerden lassen häufig bereits während der Behandlung nach. Die Chinesische Arzneitherapie ist hingegen viel weniger bekannt. Sie arbeitet mit Rezepturen aus Rohdrogen pflanzlichen, mineralischen und tierischen Ursprungs, die im Vergleich zur hiesigen Phytotherapie in sehr hohen Dosierungen eingesetzt werden. Wir verdanken ihr die Möglichkeit, auch schwere Erkrankungen erfolgreich zu behandeln. Zur Unterstützung der Arzneitherapie kommen neben Akupunktur auch Akupressur und Moxibustion zum Einsatz, also die manuelle Reizung und Erwärmung von Akupunkturpunkten, eingesetzt. Weitere äußere Verfahren sind Massagen wie Shiatsu oder Tuina sowie Bewegungstherapien wie QiGong. Es handelt sich um Methoden, die von außen dabei helfen, Heilungsverläufe zu unterstützen.
Zusätzlich wird eine chinesische Diagnose gestellt
Die Chinesische Medizin geht "individualisierend" vor, denn sie versteht die Krankheit als Ergebnis einer individuellen Krankheitsgeschichte. Eine westliche Diagnose allein reicht also nicht aus, um eine Behandlung zu planen. Es muss vielmehr zusätzlich zur westlichen eine chinesische Diagnose gestellt werden. Dazu sind eine außerordentlich detaillierte Befragung des Patienten sowie spezielle körperliche Untersuchungen wie die Zungen- und die Pulsdiagnose erforderlich. Die Beobachtung von Zunge und Puls geht dabei weit über das hinaus, was auch unter naturheilkundlich praktizierenden Ärzten im Westen bekannt ist. So unterscheidet die chinesische Diagnostik allein über dreißig Pulsqualitäten an den Taststellen der Handgelenke. Dies zeugt von der Wahrnehmungsfreude und der Genauigkeit des klinischen Blicks des chinesischen Arztes. Der Arzt dringt nicht in den Körper ein oder durchleuchtet ihn, sondern legt sich gewissermaßen auf die Lauer und beobachtet, wo die Störungen des Inneren sich nach außen manifestieren. Auch beim Gesunden wird eine innere Verfassung schließlich im Äußeren sichtbar. Schon das Aussehen, die Beweglichkeit und die psychische Vitalität sind Produkte innerer Prozesse. Wenn diese Prozesse gestört sind, muss das Änderungen im Äußeren nach sich ziehen. Dort sind die Entgleisungen dingfest zu machen.
Die DECA-Ärztegruppe
Die meisten chronischen Erkrankungen entwickeln sich nach chinesischer Auffassung aus einem gestörten Immunverhalten. Diese Einsicht als Schatz der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gehoben zu haben, ist ein Verdienst der TCM-Ärzte im deutschsprachigen Raum, die sich zur DECA-Gruppe zusammengeschlossenen haben. Klinische Beobachtungen auf dem Gebiet der Immunologie haben sie vor Jahren dazu veranlasst, bestimmte Teile des aus China überlieferten Theorie-Massivs genauer zu untersuchen. Dabei ergaben sich überraschende Hinweise zu Problemstellungen heutiger Krankheiten - Anlass für eine Erforschung und empirisch gestützte Neuformulierung der Chinesischen Arzneitherapie. Die für ein solches Unterfangen notwendige Arbeit des Erfahrungsaustausches und der kritischen Sichtung von Behandlungsergebnissen führte im Jahr 1988 zur Gründung der DECA (Gesellschaft für die Dokumentation von Erfahrungsmaterial der Chinesischen Arzneitherapie).
Buch von Dr. Schmincke

In dem neuen Buch „Chinesische Medizin für die westliche Welt“ von Dr. Christian Schmincke bringt der Chefarzt der Klinik am Steigerwald Interessierten die Sichtweisen der Chinesischen Medizin näher. So wird dem Leser schnell klar, dass die wichtigste TCM-Methode, die Behandlung mit individuell zusammengesetzten Rezepturen aus chinesischen Arzneimitteln, hierzulande noch ein Schattendasein führt. weiterlesen
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Zwei Patientinnen berichten über ihre Erfahrungen mit Polyneuropathie bzw. Meniskus-Probleme, Osteoporose, Schlafstörungen.
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Angebot für Ihre Selbsthilfegruppe die Möglichkeiten der TCM-Therapie kennen zu lernen
Sie treffen Sich regelmäßig in einer Selbsthilfegruppe zum Austausch und zur Bewältigung Ihrer gesundheitlichen Belastung? Sie suchen immer auch neue Wege sich über Behandlungsmöglichkeiten für Ihr Krankheitsbild zu informieren?
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