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Erfahrungsbericht Silke Lerch, Mutter
Diagnose des Kindes: Dyskalkulie, Lernstörungen

Während der ersten drei Wochen der Sommerferien 2014 begann Lea (15 Jahre) ihren stationären Aufenthalt in der Klinik am Steigerwald.

Durch ihre Dyskalkulie (Rechenschwäche) hatte sie einen langen Leidensweg in der Schule hinter sich, der gekennzeichnet war durch Schul- bzw. Versagensangst, Schulunlust, Aggressivität, Stimmungsschwankungen, Lernverweigerung, Antriebslosigkeit etc. Da nach den Ferien ein Schulwechsel stattfinden sollte, wollten wir durch den Aufenthalt zum einen eine Sicherheit hinsichtlich unserer Entscheidung, was den müglichen Schulwechsel anbelangt, zum anderen wollten wir die bis dahin entstandenen Lern- und Leistungslücken schließen verbunden mit der Hoffnung, dass ihr in der Klinik am Steigerwald die Lernblockade und damit der Schulfrust und die Versagensangst genommen werden kann. Wir sahen in dem Klinik-Aufenthalt die Möglichkeit, eine gute Basis für einen Neu-Anfang nach den Sommerferien zu legen. Auch hatten wir die Hoffnung, dass Lea durch die Lerntherapie in der Klinik neue Zugangsweisen zum Lernen erhält, andere Lernstrategien vermittelt bekommt, um letztlich die Lernblockade, die bei ihr entstanden ist, gelöst wird. Ich greife vorweg, dass dies mit Hilfe der Dekokte und der Lerntherapie tatsächlich erfolgte. Sie war, was Lernen und Schule anbelangt, wie ausgewechselt und das hält bis heute so an.

Wir hatten uns schon einige Zeit vorher mit Lea ambulant in der Klinik am Steigerwald vorgestellt, und Lea bekam auch schon ein eigens auf ihre persönlichen Bedürfnisse hergestelltes Dekokt, dessen Wirkung nicht lange auf sich warten ließ. Sie wurde ruhiger, ausgeglichener und hatte wieder angefangen "unter die Leute zu gehen", sprich sie fing an, wieder "aufzublühen". Ein erster Anfang war demnach gemacht. Dennoch ist es meiner Erfahrung nach sehr von Vorteil, die Behandlung stationär vorzunehmen, da es den Kindern sehr gut tut, wenn sie mal aus dem häuslichen Umfeld, in dem sich sonst alles abspielt bzw. das auch oft der Brennpunkt für Konflikte ist, rauskommen, da sie sich dort besser öffnen können und somit oft noch andere Probleme zu Tage treten, auf die dann sofort eingegangen werden kann. Außerdem kann stationär auch mehr gemacht werden. Und durch die tägliche Visite der Örzte kann auch viel besser gesehen werden, was die Kinder wirklich brauchen. Auch Zusatztherapien wie Ergotherapie, Physiotherapie, therapeutisches Bogenschießen, u.s.w. können vor Ort täglich wahrgenommen werden und was ganz wichtig ist, die schulische Beratung und Betreuung sowie Lerntherapie durch Frau Reiter. In der Lerntherapie beispielsweise hat Lea gelernt, wie sie speziell mit ihrem Problem in der Schule bzw. im täglichen Leben klar kommt. Hier sind auch ganz unkonventionelle Wege bezüglich Leas Dyskalkulie gegangen worden. Da Lea auf Grund ihrer Dyskalkulie eine große Angst hatte im Umgang mit Zahlen, versuchte Frau Reiter, Lea erst diese Angst vor Zahlen zu nehmen, bevor es an das eigentliche Rechnen ging. So gingen sie beispielsweise gemeinsam Einkaufen (Umgang mit Geld, Preise an den Waren usw.) und schauten sonst noch, wo man im täglichen Leben auf Zahlen stößt. Dieses langsame, behutsame Vorgehen nahm Lea dann tatsächlich ihre Angst vor Zahlen, sie bekam eine Sicherheit und nun erst ging es an die Rechenstrategien. Also eine komplett andere Vorgehensweise als zu Hause, wo Lea immer gleich rechnen sollte, was sie wegen ihrer Zahlen-Angst aber nicht konnte. Lea merkte bald, dass sie nicht blöd ist und sehr wohl rechnen kann, was sich insgesamt dann auch in ihrer Stimmung zeigte.

Bei Ankunft in der Klinik bezog Lea ein Zweibettzimmer, das sie sich mit einem jüngeren Mädchen teilen musste. Schon hier begann für sie der erste Lernprozess. Sie musste lernen, sich dem anderen Mädchen gegenüber abzugrenzen, ihre Bedürfnisse klar und deutlich mitzuteilen, was anfangs gar nicht so einfach war. Schnell wurde während dem Aufenthalt klar, unter welch großem Druck Lea in den letzten Jahren auf Grund ihrer Lernprobleme gestanden hatte, all dies musste jetzt bearbeitet werden. Doch mit Hilfe der Ärzte und Therapeuten gelang das ganz gut. Lea genoss den Aufenthalt in der Klinik und erholte sich sehr gut. Man sah ihr an, dass sie wieder Freude am Leben hatte, neugierig auf die Zukunft in der neuen Schule war und sich auch wieder Ziele für ihre Zukunft steckte. Sie steckt inzwischen voller Motivation. Insgesamt ist sie seit ihrem Aufenthalt in der Klinik am Steigerwald viel selbstbewusster, ruhiger und ausgeglichener. Und sie hat klare Ziele vor Augen. Insgesamt entspannte sich dadurch auch die häusliche Situation. Seitdem befinden wir uns in einer Art Dauerferienmodus. Die Schule und alles was damit verbunden ist, ist bei uns kein Thema mehr und das ist sehr erholsam für uns alle. An der neuen Schule wurde Lea sehr gut aufgenommen, schon in den ersten Tagen wäre sie fast zur Klassensprecherin geworden, ihre Noten haben sich zu hundert Prozent verbessert, was auch in den Zeugnissen zu sehen ist. Inzwischen hat sie auch klare Zukunftspläne und konkrete Berufsvorstellungen. Sie absolvierte schon mehrere Praktika (und das mit Freude und viel Einsatz) und steht nun kurz vor der Qualiprüfung. All das erschien mir und uns vor der Therapie in der Klinik als unvorstellbar. Da sich alles so toll entwickelt hat, trinkt Lea auch keine Dekokte mehr bzw. nur dann, wenn ein Infekt da ist.

Alles in Allem war das für Lea wie auch für uns der richtige und auch wichtige Weg, den wir ja auch mit ihren beiden jüngeren Geschwistern gegangen sind und ich deshalb aus Erfahrung spreche. Manchmal muss man den Mut haben, einfach andere Wege zu gehen.

Bei Fragen können Sie sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Meine Kontaktdaten erfahren Sie über die Kliniklehrerin Natascha Reiter (n.reiter@tcmklinik.de oder 09382-949242).

Mit herzlichen Grüßen
Silke Lerch

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